11.4. Schlußbetrachtung zum Thema Wärmerückgewinnung



Kompressoren bieten enorme Möglichkeiten, Energie und Kosten durch Abwärmenutzung zu sparen. Man sollte trotzdem nicht den Fehler machen, die Abwärme jedes kleinen Kompressors mit Gewalt nutzen zu wollen. Der Aufwand lohnt sich normalerweise nur bei größeren Schrauben- und Kolbenkompressoren und Kompressorverbundsystemen. Die nutzbare Energie steigt mit der installierten Kompressorleistung.

Die Investitionskosten für eine Wärmerückgewinnungsanlage hängen stark von den baulichen Gegebenheiten am Aufstellungsort ab. Sie müssen berücksichtigt werden, da sie die Amortisationszeit der Anlage erheblich beeinflussen.

Es muß eine grundsätzliche Entscheidung darüber getroffen werden, ob die Abwärme zum Beheizen von Räumen oder zum Erhitzen von Brauch- oder Heizungswasser genutzt werden soll. Dabei ist zu bedenken, daß die Raumheizung im Sommer meist ungenutzt bleibt.

Eine wesentliche Rolle bei der Betrachtung der Möglichkeiten zur Wärmerückgewinnung spielt die Ausnutzung des Kompressors. Je höher die Einschaltdauer des Kompressors ist, desto eher lohnt sich die Nutzung der Abwärme, da sie kontinuierlich und in ausreichender Menge zu Verfügung steht.

In jedem Fall sollte vor der Installation einer Wärmerückgewinnungsanlage eine Wärmebedarfsbetrachtung in dem Bereich gemacht werden, in dem die Anlage zum Einsatz kommen soll. Diese Betrachtung wird dann mit den durchschnittlichen Laufzeiten des Kompressors verglichen.

Aus diesem Vergleich läßt sich die Wirtschaftlichkeit der Wärmerückgewinnungsanlage ableiten. Darüber hinaus ist daraus ersichtlich, ob die Rückgewinnung den Wärmebedarf allein decken kann, oder ob ein zweites Heizsystem gebraucht wird.